Hilfe für verletzte Tiere finden Sie auf unserer Seite
Ein dringender Appell: bitte nehmen Sie keine
Jungvögel, die scheinbar verlassen am Boden sitzen auf und mit nach Hause!
Der NABU bittet Spaziergängerinnen und Spaziergänger, vermeintlich hilflose Jungvögel nicht mitzunehmen. Denn meist hat man es nicht mit verlassenen, verletzten oder geschwächten Tieren zu tun, sondern mit gesunden Vogelkindern, die auch außerhalb des Nests von den Altvögeln versorgt werden. Nimmt man sie mit, trennt man sie von ihren Eltern. Die Aufzucht dieser Nestflüchter oder Ästlinge von Menschenhand ist nur selten langfristig erfolgreich, denn es gilt den Vogelnachwuchs nicht nur zu füttern, sondern auch zu prägen und zu ‚erziehen‘ – und das kann kein Mensch so wie die Vogeleltern. In akuten Gefahrensituationen kann man Jungvögel einige Meter weit umsetzen, etwa von der Straße in den Grünstreifen daneben.
Viele Vogelarten verlassen ihr Nest bereits bevor sie fliegen können, wie einige Singvogelarten, Greifvögel und Eulen. Im Siedlungsbereich findet man häufig bräunlich gefleckte Jungamseln, die etwa eine Woche vor dem Flüggewerden der Enge des Nestes entfliehen. Alle Jungvögel geben sogenannte „Standortlaute“ von sich, damit die Elternvögel wissen, wo ein hungriger Schnabel auf Fütterung wartet. Dieses Piepsen interpretieren wir Menschen oft fälschlicherweise als Hilferuf an uns.
Immer wieder werden im Herbst Igel aufgefunden, die zu klein und leicht sind und so wenig Aussichten haben, den Winter zu überstehen. Wie kann man sie aufpäppeln? Dazu gibt es einige Infos im Netz, hier eine Auswahl:
Checkliste Erste Hilfe für Igel: pro Igel e.V.Notfallplan Igel gefunden: Igelverein Stuttgart e.V.
Unter Ansprechpartner finden Sie die Spezialistin unserer Gruppe für Igelfragen.
Immer wieder fragen besorgte Eltern zum Thema Wildbienen und Kinder an. Die Furcht vor Stichen ist anscheinend recht groß, aber völlig unbegründet. Deshalb hier eine Erklärung dazu:
Wildbienen, gemeint sind Solitärbienen, haben einen Stachel, setzen den aber äußerst selten ein, denn sie haben kein Volk, keine Vorräte zu verteidigen. Außerdem ist er viel kleiner, teils weicher, als der von Honigbienen oder Wespen, sodass er nicht in unsere Haut eindringen kann! Die Giftmenge ist auch wesentlich geringer, sodass man einen Stich kaum bemerken würde.
Hummeln, Wespen und Hornissen verteidigen ihr Nest, ebenso Honigbienen ihren Stock. Wenn man dem also zu nahe kommt, dann kann es zu aggressivem Verhalten kommen. Bei Wespen/Hornissen beträgt die Toleranz etwa 1,5m, bei Hummeln muss man fast drauftreten,
Hornissen beim "Rindeln" Foto: S.Holmgeirsson
damit es zur Verteidigung kommt. Meist hilft ein ruhiger, aber zügiger Rückzug. Am Futterplatz, also an Blüten verteidigen sie nichts, also keine Gefahr!
Wenn eine Biene, Wespe oder Hummel in sehr große Bedrängnis kommt, in die Armbeuge, Achsel oder unter Kleidung gerät, sticht sie natürlich in ihrer größten Not zu. Es empfiehlt sich also nicht, barfuß durch blühenden Klee auf dem Rasen zu laufen. Honigbienen können nur einmal stechen, denn der Stachel sitzt fest in unserer Haut und die Biene zieht sich den samt Giftblase aus dem Hinterteil. Die Giftblase pumpt auch dann noch das Gift in die Haut, deshalb den Stachel nicht mit Daumen und Zeigefinger aus der Haut ziehen, sondern mit dem Fingernagel rausstreichen. Wespen und Hummeln ziehen ihren Stachel wieder aus der Haut und können deshalb mehrmals stechen.
Es sind nur 2 Wespen-Arten, die uns am Kaffeetisch auf der Terrasse und an der Wurst lästig werden: die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Aber wie auch alle anderen Wespenarten sind sie recht nützlich, benötigen sie doch zur Fütterung der Brut tierisches Eiweiß und jagen dafür andere Insekten, z.B. Fliegen oder Mücken. Vielleicht sollte man am Kaffeetisch ein kleines Stückchen vom Kuchen opfern und den Wespen etwas abseits hinstellen, um sie abzulenken. Wespenfallen aufzustellen verbietet sich, denn in ihnen landen zu 95% andere, nicht lästige Insekten-Arten, von denen die meisten geschützt sind.
Mythos Hornisse: nein, ihre Stiche sind nicht gefährlicher als die von Wespen oder Honigbienen, aber etwas schmerzhafter.
Für alle Insekten gilt: sie nehmen besonders gut schnelle Bewegungen (etwa 240 Bilder/sek.) wahr, sodass wildes Um-sich-schlagen sie erst recht reizt und nicht vertreibt!!
Übrigens: das Gift der Wespen unterscheidet sich in der Zusammensetzung von dem der Honigbiene. Bienenallergiker (ca. 3% der Bevölkerung) reagieren also nicht unbedingt auf einen Wespenstich und umgekehrt! Eine Rötung und Schwellung um die Einstichstelle mit Juckreiz ist noch keine Allergie!
Ruhe bewahren, bewegungslos bleiben und die Neugierde der Stechimmen vergeht.
Wenn man sie in Ruhe lässt, lassen sie uns in Ruhe und wir haben die Möglichkeit, sie bei ihrem "Tagesgeschäft" zu beobachten. Wildbienennester zeigen an, hier ist das Umfeld noch intakt, es gibt im Umkreis genügend Futter.
Ich wünsche Ihnen einen entspannten Sommer mit vielen schönen Wildbienen - Beobachtungen!