Ein Storchenpaar nistet in Weil der Stadt!

Die Restaurierung des Storchenturms bewog die Bürgergarde, anlässlich ihres Jubiläums 2019 ein Storchennest auf dem Storchenturm zu spenden. Das Gestell wurde aus Riquewihr, der Partnerstadt von Weil der Stadt im Elsass, geschickt. Dort kennt man sich mit Storchennestern aus. Einer unserer Aktiven stattete den Korb aus, flocht Zweige rein und schuf so einen Anreiz für Störche, dort mit dem Nestbau weiterzumachen.

Seit dem 6.4. ist das Nest von einem Storchenpaar besetzt, nach der Paarung erfolgte die erste Eiablage am 12.4., alle 2-3 Tage folgte ein weiteres Ei.

Das Männchen ist beringt: es ist am 31.5.2020 in Knittelsheim bei Landau/Pfalz als Jungstorch beringt worden. 2020 war ein recht gutes Storchenjahr, so dass viele Jungstörche in diesem Jahr auf Nestsuche sind und neue Horste gut angenommen wurden.

Das Weibchen ist nicht beringt, so kann man sie unterscheiden.

Das Brutgeschäft begann am 15.4. Ich konnte beobachten, dass einer der Störche sich erstmalig hinsetzte.  Sie brüteten abwechselnd 30 Tage lang und um den 15.5. sind 2, evtl. auch 3 Küken nacheinander geschlüpft. Mittlerweile sind die Jungen größer und man kann sie gut  sehen, wenn sie neugierig über den Nestrand schauen.

Öfter werden sie jetzt bei Flugübungen beobachtet, auch wenn noch keine Federn dafür vorhanden sind.

Leider wird achtlos weggeworfener Müll den Küken immer wieder zum Verhängnis. Mit vermeintlich geeignetem Material wird das Nest noch immer verbessert und ausgebaut und so landen jede Menge Plastikteile, auch Haushaltsmüll im Nest. Gummiringe, kleine Schnüre, Seile werden für Regenwürmer und Blindschleichen, also Futter, gehalten und an die Jungen verfüttert. Die Teile sammeln sich im Magen an, die Jungen sind dann ständig satt und verhungern elendig. Oder sie verfangen sich darin und strangulieren sich. Diese Fälle nehmen jährlich leider zu!

3. Küken?

Es gab Fotos, die 3 Küken zeigen sollten. Gesichert war das nicht und ein Foto mit 3 Köpfen war von Ende Mai. Seitdem sind die Jungen viel größer und man sieht deutlich nur 2 Küken.

Vielleicht gab es ein 3. Küken, aber das hat dann nicht überlebt und Krähen oder Falken "entsorgen" sie dann. Das ist Natur!

Beringung am 23.6.

Die Jungen bekamen in ihrer 6. Lebenswoche ihren "Personalausweis", Ringe am rechten Bein. So können sie jederzeit als Weil der Städter Störche identifiziert werden. Wenn sie gesichtet werden, bekommen wir Nachricht darüber und wir sind schon gespannt, ob wir mal wieder etwas von ihnen hören. Bis zur Geschlechtsreife in 2 bis 3 Jahren bleiben sie jedoch an ihrem Überwinterungsort.

 

Namensaktion Juli

 Auf Umwegen bekamen wir Kenntnis davon, dass der Storchenmann bereits einen Namen hatte! Deshalb haben wir zusammen mit der Bevölkerung einen Namen für die Störchin gesucht und gefunden: Leonie.

Der Storch heißt Leon und seine Patin hat sich bei uns gemeldet und freut sich, dass er nun eine Familie gegründet hat. Die Knittelsheimer Storchenfreunde kümmern sich dort um die Nester und alle Küken bekommen Namen durch Paten, die mit einem Beitrag dieses Projekt unterstützen. Sehr schön sind die Webcams an den verschiedenen Nestern und Livestreams. So kann man verfolgen, was sich in den Nestern tut!

Zu sehen hier: https://www.knittelsheim-storch.de/livestream/

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Artikel vom 13.4.22 in der Leonberger Kreiszeitung
2022-04-13 LKZ Storchenpaar nistet.pdf
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Bericht in der Böblinger Kreiszeitung am 10.6.2022
2022-06-10 BBKRZ.pdf
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Die Störchin heißt Leonie

Die Suche nach einem Namen für die Störchin hat viele Bürger bewegt. Schulklassen und auch ein Kindergarten haben sich Gedanken gemacht und nach einem Namen gesucht.

In der letzten Abstimmung viel die Wahl dann auf Leonie.

Der Storchenmann, mit Ring am rechten Bein, hat bereits einen Namen bekommen, er heißt LEON.

 

Vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben!

 

Besonders möchten wir uns bei der Stadtverwaltung für die Unterstützung der Aktionen des  NABU Weil der Stadt bedanken. Auch für die Spende der 4 Ortsschilder, die beim Baubetriebshof noch präpariert wurden und von uns dann beim Strandsommer versteigert wurden.

Es war insgesamt aufregend und arbeitsreich, aber hat offensichtlich allen Beteiligten auch Spaß gemacht.

Mittlerweile sind alle Störche Richtung Süden gezogen und wir hoffen, dass Leonie und Leon nächstes Jahr wohlbehalten zurückkehren werden.