Kampf ums Nest, Partnerin gewechselt!

Aus Leonie wurde Heidi!

So könnte man das überschreiben, was sich am Montag, 27.3. am Nest zugetragen haben muss. Aus Beobachtungen und vereinzelten Bildern können wir schließen, dass ein weiteres Storchenpaar unserem das Nest streitig machte. Es wurden 4 Störche am Nest gesehen, die aufgeregt herumflogen und versuchten, sich ins Nest zu setzen. Schließlich hatte ein Paar die Oberhand und verteidigte das Nest gegen einen Storch, wir vermuten Leonie, der immer wieder versuchte, das Nest zu erreichen. Er wurde erfolgreich abgewehrt.

Übrig blieb ein Storchenpaar, das sich auch paarte, beobachtet am 27. und 29.3.

Am 29.3. beobachtete ich das Paar und fotografierte auch, bis es das Nest in Richtung Schafhausen verließ. In Höhe der Säge konnte ich sie auf einer Wiese beobachten und fotografieren. Überraschung auf den Fotos: Ein Storch hat einen Ring am rechten Bein, einer am linken Bein. Unserem Mitglied Christoph gelangen hervorragende Fotos, auf denen beide Ringe zu lesen sind.

Ganz eindeutig: es ist Leon, aber mit neuer Partnerin, die den Ring links hat, also in einem ungraden Jahr geschlüpft ist. Und sie wurde in der Schweiz beringt! Sie ist im französischen Jura, in Damphreux geschlüpft und wurde 2021 im Juni beringt. Leon hat nun eine Heidi und dazu eine Jüngere!

Anscheinend konnte Leon am 27.3. das Nest erfolgreich verteidigen, aber es kam wohl zu einem Partnerinnenwechsel. So etwas kommt öfter vor, die Treue bei den Storchenpaaren ist doch nicht so groß.

Etwa seit dem 8.4. wird nun abwechselnd gebrütet, sitzt immer ein Storch im Nest. Währenddessen wird auch noch auch am Nest gebaut.

Aus mehreren Beobachtungen schließen wir, dass die Jungen am 8. oder 9.Mai geschlüpft sind. Der Partner kommt öfter und beide stehen dann im Nest.

Storchenjunge bekommen Ausweis

3 Storchenjunge sitzen im Nest und augenscheinlich geht es ihnen gut, sie sind ordentlich gewachsen. Ein besonderes Ereignis steht ihnen und uns bevor.

 

Am Montag den 12.6. um 16 Uhr werden sie beringt und bekommen damit ihren „Ausweis“.

 

Das Institut für Tierwanderungen beim Max-Planck-Institut in Konstanz wird sie auch mit Sendern versehen, damit nachverfolgt werden kann, wo sie die nächsten 2 Jahre verbringen werden. Ziehen sie bis Afrika oder bleiben sie im warmen Spanien oder gar nur am Bodensee? Spannende Fragen, nicht nur für die Wissenschaft, können so beantwortet werden. Die Störche bekommen von der Aktion nichts mit, sie fallen in Askese, eine Art Totenstarre. Die Alten nehmen die menschlichen Gerüche nicht wahr und kümmern sich kurz danach wieder um den Nachwuchs! Von unten kann man die Aktion mitverfolgen.

Foto: NABU Clau Schoeck

 

15.5. Erstes Foto mit Jungem!

Am 15.5. wurde dieses Foto auf die Facebook-Seite der Stadt gestellt.

Es zeigt Leon und einen kleinen Jungstorch, der das Schnäbelchen hochreckt und öffnet. Das Junge ist etwa eine Woche alt. Ob es weitere Junge gibt, konnte noch nicht festgestellt werden. Wir gehen davon aus, dass es weitere gibt, die aber später geschlüpft und damit noch kleiner sind.

Eine Beringung ist auch in diesem Jahr geplant.

 

Foto: M. Paz Martinez

 

Das kühle und regnerische Wetter könnte den Jungen gefährlich werden!

Die Nester werden mit Nistmaterial, wie Moos, so  vollgestopft, dass das Regenwasser nicht mehr ablaufen kann und die Jungen ertrinken. So geschehen z.B. in Crailsheim. Unser Nest ist aber noch nicht so voll, die Gefahr besteht nicht.

Wenn die Jungen etwa 3 Wochen alt sind, sind sie so groß, dass der Altstorch sich nicht mehr draufsetzen und die Jungen wärmen kann. Ihre Federn sind aber auch noch nicht so weit entwickelt, dass die Jungen dadurch gewärmt werden. Bei Regen und Kühle können sie deshalb noch auskühlen und versterben.

Leon mit der neuen Partnerin am 29.3. Vielen Dank an Christoph Kasulke, der wieder viel Zeit geopfert hat, um diese schönen Fotos zu machen!

Die 2 Wiesenfotos sind von Sabine Holmgeirsson

Paarung am 11.3., aber es wird nicht gebrütet

Nachdem sie es recht spannend gemacht haben, sind nun wieder beide Störche da. Leonie und Leon sind zurück!

Am 1.3. kam offensichtlich Leonie zuerst zum Nest, übernachtete dort und zog ab 2.3 weiter durch die Lande.

Seit dem 7.3. wurde ein beringter Storch beobachtet, der im Nest übernachtete.

Am Samstag, 11.3., tauchte der 2. Storch am Nest auf, das Weibchen kam zurück.

Wir gehen davon aus, dass es sich um Leon und seine Partnerein Leonie handelt.

Gegen Mittag konnte ich dann die erste Paarung beobachten und fotografieren, auch wenn die Lichtverhältnisse nicht besonders günstig waren. Wie zu erwarten, ist der beringte Storch das Männchen.

Ab Eiablage wird eigentlich gebrütet, doch davon war nichts zu merken, aber es wurde weiter am Nest gebaut.

Die Geschichte ging dann anders weiter als erwartet, siehe oben!